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Home/Newscenter/Premiere: Entfesselte #Uuulmer mit Matchball zur Meisterschaft / Bonn kassiert ersten Hunderter der Saison

NachberichtePremiere: Entfesselte #Uuulmer mit Matchball zur Meisterschaft / Bonn kassiert ersten Hunderter der Saison

14. Juni 2023
Hatte ratiopharm ulm bereits im ersten Finalspiel den Heimvorteil von den Telekom Baskets Bonn geklaut, legten sie vor eigenem Publikum noch einen drauf. Angeführt von dem „dreiköpfigen Monster“ um Karim Jallow (24 Punkte), Brandon Paul (23) und Bruno Caboclo (20) spielen die Schwaben sich früh in einen Rausch, dem die Rheinländer nichts entgegen zu setzen haben. Das 112:84 stellt nicht nur den ersten Ulmer Final-Heimsieg des Clubs dar, sondern, sondern beschert dem Team von Anton Gavel auch den Matchball um die Deutsche Meisterschaft.

Hatte ratiopharm ulm bereits im ersten Finalspiel den Heimvorteil von den Telekom Baskets Bonn geklaut, wurde nun vor eigenem Publikum noch draufgelegt. Angeführt von dem „dreiköpfigen Monster“ um Karim Jallow (24 Punkte), Brandon Paul (23) und Bruno Caboclo (20) spielen die Schwaben sich früh in einen Rausch, dem die Rheinländer nichts entgegenzusetzen haben. Das 112:84 stellt nicht nur den ersten Ulmer Final-Heimsieg des Clubs dar, sondern beschert dem Team von Anton Gavel auch den Matchball um die Deutsche Meisterschaft.

Stand: ratiopharm ulm (7) - Telekom Baskets Bonn (1) 2-1

Spielverlauf und Wendepunkt: Die Ulmer starteten beim ersten Final-Heimspiel seit sieben Jahren mit viel Energie, die sich an beiden Enden des Feldes bemerkbar machte (26:18, 10. Minute). Vor allem die Achse um Karim Jallow und Brandon Paul sorgte vom Flügel aus für viel Unruhe in der Baskets-Defense. Am Brett dominierte der in der Serie bislang noch kaum in Erscheinung getretene Bruno Caboclo, der früh mit Blocks auf sich aufmerksam machte und zudem Leon Kratzer diverse Fouls anhängte. Selbst eine Bonner Zone - die Coach Tuomas Iisalo erstmals in der Serie als taktisches Mittel nutzte - vermochte den Ulmer Rhythmus nicht zu brechen (53:30, 20. Minute).
Es war Jallow, der das dritte Viertel mit einem Vierpunktspiel eröffnete, was die bis an den Rand gefüllte ratiopharm arena endgültig an den Siedepunkt brachte. Die Hausherren schraubten ihren Vorsprung auf zwischenzeitlich 32 Punkte, während jeglicher Bonner Comeback-Versuch durch eine magere Dreierquote zunichte gemacht wurde (80:55, 30. Minute). Spätestens, als Kratzer mit seinem fünften Foul vom Parkett musste, war der Widerstand gebrochen. Tuomas Iisalo schonte seine Leistungsträger, während Anton Gavel die Achse um Jallow/Paul/Caboclo noch etwas länger auf dem Feld ließ, um den aufgenommenen Schwung bloß nicht zu früh abebben zu lassen. Er wechselte die bis dahin sitzenden Phil Herkenhoff sowie Fedor Zugic und David Fuchs erst ein, nachdem die hundert Punkte erreicht worden waren.

Duell im Fokus: Nach seiner starken Vorstellung im zweiten Spiel blieb Finn Delany diesmal blass. Der Neuseeländer beendete die Partie mit je fünf Punkten und Rebounds, hatte allerdings auch als „Glue Guy“ merklich weniger Einfluss auf die Partie. Auf der Gegenseite lieferte Josh Hawley mit 13 Punkten und zehn Boards ein Double-Double ab - von einigen sehenswerten Dunks ganz abgesehen.

Zahlen, bitte: Das vielzitierte Volume Shooting ging für die Baskets diesmal nicht auf. Vor allem in der ersten Hälfte wollte der Dreier kaum fallen (3/22, 13,6 Prozent), am Ende standen 45 Versuchen nur magere zwölf Treffer gegenüber (26,7 Prozent).
Spielten die Ulmer eine perfekte erste Hälfte? Zumindest waren sie ziemlich nah dran, wie null Ballverluste vor dem Seitenwechsel bescheinigten. Erst, als die Partie in der zweiten Halbzeit an Fahrt aufnahm und beide Seiten etwas fahriger agierten, gesellten sich acht Turnover auf das Scouting.

80,0 Prozent … aller Ulmer Treffer aus dem Feld ging ein Pass voraus (28 Assists / 35 Feldtreffer). Und Bonn kassierte das erste Mal während der laufenden Saison mehr als 100 gegnerische Punkte - die internationale Spielzeit in der Champions League inbegriffen.

Machte seinem Ruf als exzellente Nachverpflichtung einmal mehr alle Ehre: Brandon Paul. (Foto: Harry Langer)

Spieler der Partie: In Ulm sollten sie erwägen, die Weiterentwicklung der legendären „Phil-more“-Shirts in Auftrag zu geben. Das Duo um Karim Jallow und Brandon Paul drückte der Partie unmissverständlich seinen Stempel auf. Der Nationalspieler markierte schon im ersten Viertel elf Punkte und ging am Ende mit 24 Punkten in die Kabine - inklusive einer fast tadellosen Vorstellung von der Freiwurflinie (13/14). Der nachverpflichtete Paul lieferte einmal mehr von der Bank kommend Instant Offense und versenkte auf dem Weg zu seinen 23 Punkten sieben seiner 13 Dreier (53,9 Prozent).

Die Deutschen: Sebastian Herrera mühte sich zu zehn Zählern und fünf Assists, wenngleich sein Dreier nicht fallen wollte (3/12, 25,0 Prozent).

Meilensteine: Karim Jallow griff sich genau fünf Rebounds und erreichte damit die Marke von 600 gesicherten Abprallern.

Am Rande der Bande: … saßen 6.000 Zuschauer - darunter auch Bonns Javontae Hawkins sowie der gesperrte Michael Kessens. Außerdem schaute sich Nationalspieler Maxi Kleber von den Dallas Mavericks die Partie an.

Wahre Worte: „Das war von Beginn an nicht unser Spiel“, konstatierte Tuomas Iisalo nach der Schlusssirene. „Wir waren viel zu langsam, während Ulm zu vielen offenen Würfen und Fastbreaks gekommen ist. Das war unsere schlechteste Verteidigungsleistung der gesamten Saison.“
„Es steht zwar 2:1, doch wir brauchen noch einen weiteren Sieg“, analysierte Anton Gavel gewohnt nüchtern. „Wir werden am Freitag alles tun, um nochmals eine solche Leistung abzurufen.“

Hält die Spannung wie gewohnt weiter hoch: Anton Gavel. (Foto: Harry Langer)

Was wir bisher gelernt haben: Die Ulmer sind und bleiben der Favoritenschreck schlechthin in diesen Playoffs. Meister Berlin entthront, München im Halbfinale per Sweep ausgeschaltet. Den frischgebackenen BCL-Champ auf nationaler Ebene ausgestochen? Wir werden sehen.
Den Magentafarbenen ist es in der laufenden Saison schon mehrfach gelungen, kritische Situationen zu meistern. Im BCL-Viertelfinale standen die Rheinländer nach der Niederlage schon vor dem Aus, ehe wenig später der erste Club-Titel trotz Ausfalls von Tadda gewonnen wurde.

Wie geht’s weiter: Das vierte Finalspiel der nach dem Modus „best of five“ ausgetragenen Serie findet am Freitag, 16. Juni, wieder an der Donau statt - der Hochball ist für 20:30 Uhr angesetzt.

Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.