Der erste Titel der Saison geht nach München: Im Finale beim TOP FOUR um den MagentaSport BBL Pokal setzt sich der FC Bayern gegen die gastgebenden EWE Baskets Oldenburg mit 90:78 durch und feiert den vierten Pokalerfolg der Club-Geschichte. MVP beim TOP FOUR wird Nick Weiler-Babb.
Spielverlauf und Wendepunkt: Finale daheim: Die EWE Baskets Oldenburg setzten im Endspiel des TOP FOUR im MagentaSport BBL Pokal auf den Heimvorteil. Vor 6.200 Fans in der ausverkauften EWE Arena wollten sie gegen den favorisierten FC Bayern München den zweiten Pokalsieg nach 2015 feiern. Auch damals fand das Finale in Oldenburg statt.
Die Gäste aus dem Süden hatten selbstredend einiges dagegen. Von der ersten Minute an setzten sie, wie schon im Halbfinale gegen Titelverteidiger ALBA BERLIN, auf eine intensive Verteidigung. Die machte es den Oldenburgern schwer, die eigenen Ideen in die Tat umzusetzen. Baskets-Trainer Pedro Calles sah sich schon in der dritten Minute zur ersten Auszeit gezwungen, als ein 2:11-Rückstand von der Anzeige leuchtete. Einen versöhnlichen Abschluss der aus Oldenburger Sicht eher unerfreulichen ersten zehn Minuten ermöglichte Alen Pjanic, der per Buzzer auf 16:24 verkürzte.
Bis zur Halbzeitpause änderte sich am Punkte-Abstand nichts mehr (35:43), doch ein Oldenburger Problem wurde offensichtlich: Es beteiligten sich zu wenige Spieler an der Punktesammlung; 26 der 35 Baskets-Punkte kamen von DeWayne Russel (15) und Trey Drechsel (11).
Die nimmermüden heimischen Fans mochten auch im dritten Viertel noch nicht resignieren, als die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri ihren Vorsprung deutlich ausbaute (53:36, 23.), das 54:65 vor dem abschließenden Viertel ließ weiter hoffen. Allerdings war der FCB, der in der easyCredit BBL als Dritter direkt vor den EWE Baskets rangiert, auch in der Folge nicht mehr einzuholen. Mit unermüdlicher defensiver Entschlossenheit und großem Selbstbewusstsein auch beim offensiven Tun verdienten sich die Münchener den Titel.
Während die Gäste im Konfettiregen sehr verdient jubelten, wurden die unterlegenen Hausherren von ihren Fans für die Leistungen an diesem Wochenende ausgiebig gefeiert.
MVP des TOP FOUR: Bayerns Guard Nick-Weiler Babb verdiente sich die Auszeichnung als MVP des TOP FOUR in Oldenburg. Im Halbfinale gegen ALBA BERLIN hatte der deutsche Nationalspieler und EM-Bronze-Gewinner 14 Punkte erzielt – diesen Wert erreichte er auch im Endspiel. Gewählt wurde er durch die anwesenden Journalistinnen und Journalisten sowie die sportliche Leitung der vier teilnehmenden Clubs. Den Blick zum Verlierer müssen wir richten, wenn es um eine andere Auszeichnung geht, denn …
… Spieler der Partie war DeWayne Russell. Er ließ seinen 26 Zählern aus dem Halbfinale noch einmal 28 im Finale folgen. Sein Teamkollege Trey Drechsel bestach derweil mit 21 Zählern, allerdings blieben die beiden auch die einzigen Oldenburger mit zweistelligen Punkteausbeuten.
Zahlen, bitte: Die Oldenburger erspielten sich satte 60 Würfe aus dem Feld (gegenüber 56 bei den Bayern), haderten aber mit ihrer Quote. Nur 43 Prozent der Versuche fanden ihr Ziel, die Pokalsieger aus dem Süden kamen auf starke 57 Prozent.
Rückkehrer des Wochenendes: Nach langer Verletzungspause meldete sich Bayerns Kapitän Vladimir Lucic rechtzeitig zum TOP FOUR zurück. Gegen Berlin war er noch auf der Suche nach dem passenden Rhythmus (sieben Punkte), traf aber schon da in der entscheidenden Phase einen wichtigen Dreier. Gegen Oldenburg machte er es noch ein Stück besser: Seine 18 Punkte (5/7 FG) waren ein großer Faktor auf dem Weg zum vierten Pokaltitel.
Die Deutschen: Alen Pjanic (sechs Punkte), Max DiLeo (fünf) und Norris Agbakoko (drei) wurden von der Defensive der Münchener in ihrer Entfaltung eingeschränkt, während bei den Süddeutschen neben MVP Nick Weiler-Babb der gebürtige Oldenburger Niklas Wimberg (acht Zähler) ordentlich punktete.
Am Rande der Bande: Bei den gastgebenden Oldenburgern waren Kenny Ogbe, Owen Klassen, Fritz Hemschemeier, MaCio Teague und Rihards Lomazs nicht dabei, die Münchener mussten derweil auf Augustine Rubit verzichten, der sich im Halbfinale gegen ALBA BERLIN eine schwere Verletzung zugezogen hatte. Auch Ognjen Jaramaz und Elias Harris schauten nur zu. Im Kader, aber nicht auf dem Parkett standen bei Oldenburg Joel Harms und beim neuen Pokalsieger Paul Zipser.
Sonstiges: Die siegreichen Münchener erhielten den Pokal aus den Händen von BBL-Präsident Alexander Reil.
Wie geht’s weiter: Nach dem TOP FOUR steht in der easyCredit BBL aufgrund des Länderspielfensters eine Pause auf dem Programm. Für die EWE Baskets Oldenburg geht es am Sonntag, 5. März, auf heimischem Parkett gegen die HAKRO Merlins Crailsheim weiter (15 Uhr). Der FC Bayern hingegen hat keine Pause: In der Euroleague stehen Spiele bei Maccabi Tel Aviv (23. Februar) und gegen Roter Stern Belgrad (2. März) auf dem Programm. In der easyCredit BBL kommt es dann am 4. März zum Spitzenspiel bei ALBA BERLIN.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.