Die NINERS Chemnitz wehren sich vor 4.732 frenetischen Fans im ersten Playoff-Heimspiel der Vereinsgeschichte bravourös gegen das Aus. Der FC Bayern München muss auf den ein Comeback initiierenden Nick Weiler-Babb (19 Punkte) vertrauen, eine kräftezehrende Verlängerung in Kauf nehmen und kann erst dank zweier Distanztreffer durch Nihad Djedovic (10 Punkte) schlussendlich das Halbfinal-Ticket lösen - dort geht es gegen die Telekom Baskets Bonn. Mit dem dritten Sieg legt München einen Sweep hin, was zuvor bereits Bonn (vs. Hamburg Towers), ALBA BERLIN (vs. Brose Bamberg) und den MHP RIESEN Ludwigsburg (vs. ratiopharm ulm) gelingt. Damit überstehen erstmals alle Halbfinalisten, seit zur Saison 1998/1999 der Modus „Best of five“ eingeführt wurde, das Viertelfinale ohne Niederlage.
Stand: (3) FC Bayern München - (6) NINERS Chemnitz 3-0
Spielverlauf: Die Gastgeber aus Chemnitz taten sich in der ersten Hälfte enorm schwer, mit den Gästen aus dem Süden Schritt zu halten, da zunächst der Dreier nicht fallen wollte. So war es Frantz Massenat - der Guard markierte neun seiner insgesamt zwölf Punkte vor der Pause - zu verdanken, dass der Rückstand nicht deutlich höher ausfiel (31:41, 20. Minute).
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Mannen von Trainer Rodrigo Pastore offensiv aggressiver und defensiv gedankenschneller, womit München an beiden Enden des Feldes seine Probleme hatte. Einzig der starke Nick Weiler-Babb verhinderte, dass die Gäste - bei denen im Verlauf der Begegnung mit Jason George (umgeknickt) und Zan Mark Sisko (Rückenbeschwerden) zwei Guards ausfielen - neben der Führung auch komplett die Kontrolle abgeben mussten (63:57, 30. Minute). Im Schlussabschnitt zogen die Bajuwaren defensiv nochmals die Daumenschrauben an, hatten gar den letzten Wurf der regulären Spielzeit, doch der Schuss von Vladimir Lucic verfehlte sein Ziel - so ging es in die Verlängerung (74:74, 40. Minute).
In der Extraschicht sorgte das Duo um Lucic und Nihad Djedovic für die entscheidenden Aktionen. Erst traf der Serbe von jenseits des Perimeters, dann tat es ihm sein Backcourt-Partner gleich doppelt gleich. Chemnitz, das in den fünf Bonusminuten nur zwei seiner neun Würfe verwandelte, konnte nicht mehr genügend offensives Momentum entwickeln, um die Niederlage und damit den Sweep zu verhindern.
Zahlen, bitte: 75,0 Prozent ihrer Dreierversuche verwandelten die Bayern in der Verlängerung (3/4). Bei den NINERS unterdes fiel keiner der fünf auf die Reise geschickten Distanzwürfe.
Spieler der Partie: Nihad Djedovic war einmal mehr dann für den FCB da, als seine Farben ihn am ehesten brauchten. Seine beiden Dreier in der Extraschicht, der zweite davon zur 85:78-Führung bei nur noch 20 Sekunden zu spielen, sorgten für die Entscheidung. Der Guard beendete die Partie mit zehn Zählern und egalisierte darüber hinaus mit acht Rebounds seinen persönlichen Saisonbestwert.
Die Deutschen: Bayern-Ausleihe Nelson Weidemann kam für Chemnitz auf starke 14 Punkte. Jonas Richter schlitterte mit acht Punkten und neun Rebounds nur knapp an einem Double Double vorbei. Bei den Gästen punktete Nationalspieler Andreas Obst zweistellig (10 Punkte).
Am Rande der Bande: …saßen in der ausverkauften Messe Chemnitz 4.732 Zuschauer.
Wie geht’s weiter: Nach dem Halbfinaleinzug des FC Bayern München haben die Rot-Weißen zunächst ein paar Tage frei. In der Runde der letzten Vier trifft das Team von Trainer Andrea Trinchieri auf die Telekom Baskets Bonn.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei www.MagentaSport.de.