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MagentaSport BBL PokalDie Chemnitzer Crunchtime-Könige

18. Februar 2022
Bei der ersten Pokal-Teilnahme ihrer Vereinsgeschichte sind die NINERS Chemnitz bis ins TOP FOUR gestürmt. Dank ihrer Fans präsentierten sich die Sachsen als Favoritenschreck. Sowohl gegen Ulm als auch gegen München zementierte die Mannschaft von Headcoach Rodrigo Pastore zudem ihren Status als Crunchtime-Könige. Setzt sich dies auch am Pokal-Wochenende in Berlin fort?

Bei der ersten Pokal-Teilnahme ihrer Vereinsgeschichte sind die NINERS Chemnitz bis ins TOP FOUR gestürmt. Dank ihrer Fans präsentierten sich die Sachsen als Favoritenschreck. Sowohl gegen Ulm als auch gegen München zementierte die Mannschaft von Headcoach Rodrigo Pastore zudem ihren Status als Crunchtime-Könige. Setzt sich dies auch am Pokal-Wochenende in Berlin fort?

Text: Manuel Baraniak

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Diese Binse mag mehr auf den Fußball zutreffen, wenn Amateurclubs Bundesligavereine ausschalten, aber die NINERS Chemnitz könnten anführen, dass diese Weisheit auch auf den Basketball zu übertragen ist. Denn der Aufsteiger von 2020 avancierte bei der ersten Pokalteilnahme der Vereinsgeschichte gleich zweimal zum Favoritenschreck: Im Achtelfinale schalteten die Chemnitzer ratiopharm ulm aus, im Viertelfinale musste sich der Titelverteidiger FC Bayern München geschlagen geben. Angepeitscht wurden die NINERS dabei von ihrer frenetischen Anhängerschaft von rund 2.600 bzw. 3.600 Fans in der Messe Chemnitz.

Was beide Pokalerfolge gemeinsam haben? Sowohl gegen Ulm (87:85, erstes Video) als auch gegen München (85:80, zweites Video) setzten sich die Chemnitzer in einer engen Schlussphase durch – womit sich das Team den Spitznamen „Chemnitzer Crunchtime-Könige“ verdient hat. Denn zehn der bislang 21 Chemnitzer Pflichtspiele sind mit maximal fünf Punkten Differenz entschieden worden - und die NINERS gewannen neun davon!

Neun von zehn Krimis gewonnen

Die Schlussphase gegen München zeigte derweil auch, wie sehr der Chemnitzer Cheftrainer Rodrigo Pastore gegen den Strom schwimmt: Bei 29 Sekunden zu spielen schickte Pastore für die Defensive mit Niklas Wimberg, Isiaha Mike, Darion Atkins und Jonas Richter gleich vier Big Men auf das Parkett. Solche großen Formationen sieht man bei den NINERS in dieser Saison immer wieder, Mindaugas Susinskas auf der Zwei und Wimberg auf der Drei würden bei den meisten Teams wohl (mindestens) eine Position hochrutschen. 

Doch gerade mit diesen großen Formationen spielen die Chemnitzer eine ihrer Stärken aus: Durch Switches verteidigen die Sachsen enorm aggressiv und gut. Derweil wird mit Jonas Richter schon mal ein Center direkt auf den gegnerischen Point Guard oder Topscorer angesetzt: Mit Kamar Baldwin, T.J. Shorts und Parker Jackson-Cartwright hat Richter schon alle drei Topscorer der Liga direkt verteidigt – und vor allem gegen Baldwin und Shorts dabei einen sehr guten Job gemacht. 

Derweil zeigt sich Wimberg offensiv vielseitig und Nelson Weidemann und Malte Ziegenhagen vervollständigen die Rotation auf den deutschen Positionen: Weidemann als Combo-Guard mit harter Defense und aggressiven Drives (mit 6,7 PPG auf Kurs Karrierebestwert), Ziegenhagen als Dreierspezialist (der mit 32,4 Prozent von Downtown aber noch nicht so recht seinen Rhythmus gefunden hat). 

Die Auftritte in der Schlussphase, die großen Lineups mit Switches in der Verteidigung sowie drei deutsche Spieler mit immer noch Entwicklungspotential gehören zu den Chemnitzer Stärken. Offensiv aber agieren die Sachsen nicht sehr effizient – auch wenn mit Frantz Massenat und Trent Lockett (mit 12,4 Punkten und 45,8 Prozent Dreierquote eine starke Nachverpflichtung) zwei Guards im Kader stehen, die auch mal im Eins-gegen-Eins forcieren können. Doch mit 17,9 Ballverlusten pro Spiel sind die Chemnitzer zusammen mit Frankfurt am anfälligsten für Turnover. 

Wobei: Das gilt für den Ligabetrieb, in den beiden bisherigen Pokalspielen leistete sich Chemnitz … nur 13,0 Ballverluste. Womit bestätigt wäre: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.

Weitere Infos: Hier geht es zum Vorbericht des Halbfinales zwischen Berlin und Chemnitz.