Am vorletzten Spieltag der Turkish Airlines EuroLeague spitzt sich der Kampf um die Playoffs zu. München und Berlin sind dabei auf der Zielgeraden Konkurrenten um das letzte Playoff-Ticket.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 19:30: Ulm – Frutti Extra Bursa (EC)
Dienstag, 20:00: Fenerbahce Istanbul – Berlin (EL)
Dienstag, 20:30: Armani Mailand – München (EL)
Mittwoch, 19:30: Hamburg – Dolomiti Trento (EC)
Freitag, 19:30: Efes Istanbul - Berlin (EL)
Freitag, 20:30: München – Roter Stern Belgrad (EL)
Nach Baskonia hat sich auch Fenerbahce am Dienstag mit der Niederlage gegen Berlin aus dem Playoff-Rennen verabschiedet. Nur noch ALBA und Roter Stern Belgrad können jetzt dem Achten FC Bayern noch das Playoff-Ticket entreißen. Damit wird natürlich das Münchener Heimspiel gegen die vom ehemaligen Bayern-Trainer Dejan Radonjic angeführten Serben am Freitag zum absoluten Schlüsselspiel im Kampf um die letzten Playoff-Tickets.
EuroLeague: ALBA BERLIN – Anadolu Efes Istanbul (Fr, 19:30 Uhr)
Status quo: Berlin ist mit 11:14 Siegen Neunter, spielt in der kommenden Woche noch gegen Panathinaikos und in Monaco und müsste zum Weiterkommen wegen des verlorenen Direktvergleichs am Ende auf einen Sieg mehr als die Bayern (12:12) kommen. Gegen Roter Stern (11:14) hat ALBA den direkten Vergleich gewonnen, wäre aber im Dreiervergleich Bayern – Berlin – Belgrad nur Neunter. Efes (14:11 Siege) hat sein Playoff-Ticket zu 99 Prozent in der Tasche, hat aber keine Chance mehr auf den Heimvorteil.
Hinspiel: ALBA erwischte mit einer Wurfquote von nur 37 Prozent einen gebrauchten Tag und hatte in Oscar da Silva (13) seinen einzigen zweistelligen Scorer. Das von Vasilije Micic (19 Punkte und neun Assists) angeführte Efes nutzte die Berliner Fehler gnadenlos zu Schnellangriffen, führte zur Pause schon 51:35 und siegte mit 18 Punkten von Krunoslav Simon und 16 von Tibor Pleiß am Ende 90:63.
Stars: Mit dem am Rücken verletzten Vasilije Micic verliert Trainer Ergin Ataman bis zu den Playoffs seinen Topscorer (18.1 PPG) und MVP-Kandidaten. Entsprechend kommt es im Backcourt verstärkt auf Shane Larkin (14.0 PPG und 5.3 APG) an, der im Spielaufbau Unterstützung vom Combo Guard Rodrigue Beaubois (10.3 PPG mit 42-prozentiger Dreierquote) und vom Allrounder Krunoslav Simon (7.0 PPG) erhält. Im Frontcourt präsentierten sich zuletzt Tibor Pleiß (9.1 PPG) und Power Forward Adrien Moerman (9.0 PPG mit 44-prozentiger Dreierquote und 5.3 RPG) an der Seite des zweimal als bester Verteidiger der EuroLeague ausgezeichneten Bryant Dunston (7.1 PPG) in starker Form.
Aktuelle Form: Am Dienstag verlor Efes in der türkischen Superliga ein Nachholspiel gegen den Drittletzten Büyükcekmece 89:90, bleibt aber mit nun 18:6 Siegen der schärfste Verfolger von Tabellenführer Fenerbahce. Auch 28 Punkte und sechs Rebounds von Tibor Pleiß konnten den Sieg des vom Ex-Ludwigsburger Jordon Crawford (33 Punkte) angeführten Stadtrivalen nicht verhindern.
Alte Bekannte: Der deutsche Center Tibor Pleiß begann seine Karriere bis 2012 in Köln und Bamberg, spielt mittlerweile aber schon seine zehnte Saison im Ausland (die vierte für Efes).
Livestream / TV: Hier auf MAGENTA SPORT werden alle EuroLeague-Partien live und auf Abruf übertragen. Das Spiel aus Istanbul wird ab 19:15 Uhr von Sebastian Ulrich kommentiert.
EuroLeague: FC Bayern München – Crvena zvezda mts Belgrad (Fr, 20:30 Uhr)
Status quo: Die Bayern sind mit 12:12 Siegen Achter und müssen ALBA und Roter Stern (beide 11:14 mit noch drei ausstehenden Spielen) auf Distanz halten, um diesen Playoff-Platz zu verteidigen. Gegen ALBA haben die Münchener dabei den direkten Vergleich auf ihrer Seite. Angesichts der in der kommenden Woche noch anstehenden Auswärtsspiele in Istanbul (bei Fenerbahce und Efes) und bei Real Madrid wäre ein Sieg im direkten Duell gegen Roter Stern (11:14 Siege) deshalb doppelt wichtig.
Hinspiel: Die Bayern ließen sich mit 21 Punkten von Vladimir Lucic, 16 von Nick Weiler-Babb sowie elf Punkten und zehn Rebounds von Othello Hunter im Belgrader Hexenkessel von der heißen Atmosphäre 35 Minuten lang nicht aus dem Konzept bringen. Erst in der Crunch-time riss gegen die in der Defense noch einmal eine Schippe drauf legenden Gastgeber spielentscheidend der Faden. Roter Stern gewann mit 20 Punkten von Nikola Kalinic 81:78.
Stars: Trainer Dejan Radonjic muss weiter auf die verletzten Branko Lazic und Austin Hollins verzichten. Im Aufbau wechseln sich US-Point Guard Nate Wolters (11.1 PPG und 3.6 APG), der montenegrinische Nationalspieler Nikola Ivanovic (8.0 PPG) und Stefan Markovic ab. Die größte Korbgefahr geht auf dem Flügel von Nikola Kalinic (12.5 PPG und 3.3 APG) und Ognjen Dobric (9.8 PPG) aus. Unter dem Korb erhalten Center Ognjen Kuzmic und der athletische Luka Mitrovic (8.0 PPG) Verstärkung durch den in der Hinrunde noch verletzten Aaron White.
Aktuelle Form: Roter Stern hat sich mit 20:2 Siegen an der Spitze der Adria-Liga etabliert und hat auch schon den direkten Vergleich gegen den Verfolger Partizan (19:4) gewonnen. Am Montag beim 76:56 über das Schlusslicht Krka achtete Trainer Radonjic darauf, dass jeder Spieler seine Minuten bekam und keiner zweistellig punktete.
Alte Bekannte: Dejan Radonjic, der von 2018 bis Dezember 2020 Headcoach der Bayern war, hat in Belgrad neben dem deutschen Center Maik Zirbes vier weitere ehemalige BBL-Akteure im Team. Marko Simonovic spielte 2011/12 für Berlin, Aaron White 2015/16 für Bonn, Luka Mitrovic 2017/18 für Bamberg und der verletzte Austin Hollins von 2017 bis 2019 für Gießen und Vechta.
Livestream / TV: Hier auf MAGENTA SPORT werden alle EuroLeague-Partien live und auf Abruf übertragen. Das Spiel aus München wird ab 19:45 Uhr von Michael Körner kommentiert. Jan Lüdeke führt die Interviews und Alex Vogel ist der Experte.