– Horst Schneider
Am Donnerstag nimmt ALBA BERLIN nach dreiwöchiger Corona-Zwangspause den Spielbetrieb in der Turkish Airlines EuroLeague wieder auf - noch lange nicht in voller Besetzung geht es gegen Aitos früheren Klub FC Barcelona.
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:45: Mornar Bar - Ulm (EC)
Donnerstag, 19:00: Berlin – FC Barcelona (EL)
Freitag, 20:30: München – Roter Stern Belgrad (EL)
Das Comeback wird allerdings holprig, denn Coach Aito, der bis 2002 Barcelonas Headcoach war, wird zwar mehr als die von der EuroLeague geforderten acht Spieler, aber noch nicht wieder alle Akteure aufbieten können und diejenigen, die zur Verfügung stehen, haben wegen der Quarantäne zwei Wochen nicht trainiert. Unter diesen Umständen kommt der Titelfavorit Barcelona, gegen die man auch unter normalen Bedingungen klarer Außenseiter wäre, den Berlinern als „Aufbaugegner“ vielleicht gar nicht einmal ungelegen. Wegen der verschärften Corona-Schutzbedingungen sind bei diesem Spiel keine Zuschauer erlaubt.
EuroLeague: ALBA BERLIN – FC Barcelona (Do, 19:00 Uhr)
Status quo: Der Jubel über den Überraschungssieg in Moskau ist den Berlinern schnell vergangen, denn der Trip in die russische Hauptstadt bildete wohl den Ausgangspunkt für die Covid-19-Infektionen, die eine zweiwöchige Quarantäne der gesamten Mannschaft erzwangen. Jetzt blickt Coach Aito bei einer Bilanz von 1:3 Siegen nicht auf die Tabelle, sondern darauf, wie er sein Team möglichst schnell wieder in Form bekommt. Der FC Barcelona beklagte im Oktober zwar auch Covid-19-Infektionen (Trainer Jasikevicius und Nikola Mirotic), ist aber davon unbeeindruckt mit 5:1 Siegen (einzige Niederlage in St. Petersburg) in die EuroLeague gestartet.
Gegner: Wie die Fußballer verstehen sich auch die Basketballer des FC Barcelona als das sportliche Aushängeschild Kataloniens. Mit 18 Meistertiteln und 24 Pokaltrophäen (zuletzt 2018 und 2019) bilden sie in Spanien den Widerpart zu Real Madrid. In Europa holte Barcelona je zweimal den den Korac Cup sowie den Saporta Cup und gewann 2003 und 2010 die EuroLeague. Zuletzt ist Barca aber schon sechs Jahre ohne Meistertitel und ohne Final4-Teilnahme in der EuroLeague geblieben.
Stars: Was Sarunas Jasikevicius als Spieler 2003 gelang, will er nun als neuer Headcoach mit den Katalanen wiederholen. Er will den FC Barcelona zum Gewinn der EuroLeague führen. Das Star-Ensemble, das ihm dafür dank des höchsten Budgets in der EuroLeague zu Verfügung steht, sucht in Europa seinesgleichen. Neuer Chefdirigent auf dem Parkett ist der Assist-König der EuroLeague, Nick Calathes (8,2 PPG und 6,0 APG). Adam Hanga garantiert starke Defense, Kyle Kuric (9,5 PPG) Dreier und Cory Higgins (10,7 PPG beides. Auf dem Flügel blüht Nationalspieler Alex Abrines mit 8,8 PPG auf, aber der große Star der Katalanen ist natürlich auch in dieser Saison der vielseitige Power Forward Nikola Mirotic (16,3 PPG und 7,0 RPG). US-Center Brandon Davies (13,8 PPG) spielte schon in Kaunas für Trainer Jasikevicius.
Aktuelle Form: In der spanischen Liga ist der FC Barcelona mit 6:2 Siegen Dritter. Am Sonntag brachten die Katalanen dem Überraschungsteam Teneriffa mit 81:75 die erste Niederlage bei. Alex Abrines (16), Nick Calathes (14) und Nikola Mirotic (13) waren die Topscorer.
Livestream / TV: Hier auf MagentaSport werden alle EuroLeague-Partien live und auf Abruf übertragen (die Spiele von Berlin und München mit deutschem, alle anderen mit englischem Kommentar). Das Spiel aus Berlin wird ab 18:45 von Benni Zander kommentiert. Pascal Roller ist der Experte und Arne Malsch führt die Interviews.