Bekanntlich haben sich die easyCredit BBL und ihre Klubs entschieden, die Saison 2019/2020 nach Möglichkeit in einer Turnierform mit zehn Teams sportlich fortzuführen und bis zum 30.06.2020 zu beenden. Hierfür sowie für das notwendige Mannschaftstraining vorher an den Standorten der 10 Teams stehen die Genehmigungen der Politik und der zuständigen Behörden noch aus. Als Grundlage hierfür hat die BBL mit Hilfe von Experten in intensiver Arbeit ein Hygiene- und Sicherheitskonzept erstellt und in der vergangenen Woche eingereicht. Generell möchte die easyCredit BBL einmal Stellung beziehen, aus welchen Gründen wir - auch im Gegensatz zu anderen Ligen - am Spielbetrieb 2019/2020 festhalten wollen, und letztlich in das gesamte Vorhaben sogar einen substantiellen Betrag investieren:
- Es ist in erster Linie das klare Ziel, die Liga und ihre Klubs dauerhaft zu erhalten. Erstliga-Basketball hat sich in den letzten 20 Jahren sportlich und als „Produkt“ qualitativ enorm weiterentwickelt und professionalisiert. Diese Entwicklung, so ist zu befürchten, wäre durch einen Saisonabbruch und die sich daraus ergebenden Folgerungen auch mit Blick auf die kommende Spielzeit gefährdet. Der Basketballsport in Deutschland - dem von vielen Seiten weitere hervorragende Wachtstumsmöglichkeiten bescheinigt werden - würde erheblich zurückgeworfen werden. Es ist Aufgabe der BBL, zum Nutzen aller „Stakeholder“, das erreichte Niveau möglichst zu erhalten und hierfür alle Anstrengungen zu unternehmen.
In diesem Sinne dient das jetzt erarbeitete Konzept zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs auch als mögliche „Blaupause“ für die kommende Saison 2020/21, da aus heutiger Sicht noch ungewiss ist, unter welchen Rahmenbedingungen diese stattfinden kann. - Es ist ein Kampf ums Überleben! Klubverantwortliche tragen Verantwortung für Existenzen und müssen auf die Sicherung ihres Unternehmens und die Absicherung ihrer Angestellten hinarbeiten. Die Liga und ihre Klubs stehen auch bei Partnern für entsprechende Leistungen in der Pflicht.
Die Bedeutung der 1. Basketball-Bundesliga geht aber weit über das sportliche Geschehen hinaus. Wenn der Profibereich wegfällt oder erheblichen Schaden nimmt, so wirkt sich dies gravierend auf andere Gebiete ihrer Arbeit aus. Man denke nur an die Nachwuchsthemen sowie an das wichtige soziale und gesellschaftliche Engagement, das von den Klubs vor Ort geleistet wird, und das letztlich an der „Lokomotive“ Profiteam hängt, wie beispielsweise verpflichtende Schul-AGs, Integrationsprojekte etc.. - Dieser Kampf um den Fortbestand der easyCredit BBL, so wie sie sich entwickelt hat und wie wir sie nun kennen, betrifft neben den Mitarbeitern in den Geschäftsstellen und Hallen insbesondere auch die Spieler und Trainer. Die Spieler sind der wesentliche Bestandteil und die Gesichter unseres Sports. Die angestrebte Fortführung der easyCredit BBL bietet auch ihnen die Chance, ihrem Sport - und letztlich auch ihren Jobs – auf dem erreichten Niveau weiter nachgehen zu können. Mit diesem Bewusstsein um die Bedeutung der Spieler werden ihre Bedenken und Anregungen selbstverständlich gehört, ernst genommen und einbezogen.
- Die easyCredit BBL will mit ihrem Kampf um die Fortsetzung der Saison aber auch ein deutliches Bekenntnis für den Spitzensport insgesamt abgeben. Zu diesem Bekenntnis gehört in unserem Verständnis auch das große Bestreben, einen Wettbewerb wie eine Deutsche Meisterschaft auf sportlichem Wege zu entscheiden.