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Kochs NachschlagDiese Herren lieferten ab: Spieler, die beim Final-Turnier 2020 im Blickpunkt standen

30. Juni 2020
Anstelle eines „Rundumschlagfazits“ möchte ich zum Abschluss ein paar Spieler in den Vordergrund rücken, die mir in den drei Wochen von München besonders viel Freude bereitet haben, ohne dabei jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

– Stefan Koch

Anstelle eines „Rundumschlagfazits“ möchte ich zum Abschluss ein paar Spieler in den Vordergrund rücken, die mir in den drei Wochen von München besonders viel Freude bereitet haben, ohne dabei jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

Der Deutsche Meister 2019/2020 heißt ALBA BERLIN. Herzlichen Glückwunsch an alle Spieler und Verantwortlichen in der Hauptstadt zum verdienten Titel! Gleichzeitig möchte ich aber auch dem Finalkontrahenten MHP RIESEN Ludwigsburg meinen höchsten Respekt aussprechen. Diese Mannschaft präsentierte sich als verschworene Einheit und lieferte beeindruckende Leistungen ab.

Vier Awards für Baden-Württemberg

Wer meine Kolumne regelmäßig verfolgt, weiß, dass ich ein großer Verfechter davon bin, dass Spieler und Coaches über die Auszeichnungen bestimmen. Entsprechend fand ich es einen richtigen Schritt, dass die Kapitäne der Teams den MVP wählten. Mit dem Ergebnis bin ich voll und ganz einverstanden, so dass ich den Wählern aber vor allem auch dem Gewählten gratulieren kann: Marcos Knight wurde dank seiner Heldentaten im Viertel- und Halbfinale mit knappem Vorsprung vor Peyton Siva gekürt.

Da sonst keine individuellen Auszeichnungen vergeben wurden, nehme ich mir die Freiheit, weitere zu verteilen und sie, wie auch schon die Kapitäne den MVP, in Baden-Württemberg zu platzieren.

Die Ludwigsburger Youngster wussten alle zu überzeugen. Natürlich stand Ariel Hukporti schon vor dem Turnier in jedem Notizbuch, und Lukas Herzog überraschte nicht nur mich, aber die Entdeckung des Turniers heißt Jacob Patrick. Die Ruhe und Kaltschnäuzigkeit, mit der der Trainersohn agierte, sind absolut außergewöhnlich für einen Spieler seines Alters. Ein sicherer Wurf und klares und richtiges Entscheidungsverhalten an beiden Enden des Feldes zeichnen den erst 16-Jährigen aus.

Gavin Schilling ist mein Most Improved Player. Der Ulmer Center spielte immer schon mit viel Einsatz und Energie, hat aber mittlerweile sein offensives Repertoire mit der dazugehörigen Abschlusssicherheit so erweitert, dass er zu einer legitimen Scoring-Option geworden ist. Außerdem läuft er das Feld extrem gut ab.

Das Comeback hat für mich Maurice Stuckey hingelegt. In Bamberg lief beileibe nicht alles nach Plan beim Shooting Guard. Nach seinem Wechsel im Dezember nach Crailsheim musste er sich während der Saison in ein neues und bereits funktionierendes Team einfinden. In München zeigte der 30-Jährige, dass wieder (oder immer noch) mit ihm zu rechnen ist.

Das schwierigste Match-up im 1-1: Marcos Knight oder Rasid Mahalbasic wären hier Kandidaten, aber ich habe mich für Thomas Wimbush entschieden. Der Amerikaner ist ein Small Forward, der im System von John Patrick in Ludwigsburg als Power Forward agiert. Der Linkshänder ist extrem athletisch, kann den Dreier werfen und seine Gegenspieler mit seiner Beweglichkeit aus dem Dribbling attackieren.

Die All-Tournament-Teams

In dieser Kategorie kann aus meiner Sicht heraus nur auftauchen, wer es mit seinem Team mindestens bis ins Halbfinale geschafft hat. Acht absolvierte Spiele sind die Mindestvoraussetzung für eine Berücksichtigung. Ansonsten sind weitere Ausführungen wie bei den vorherigen Awards überflüssig, denn es geht hier schlicht und einfach nach Leistung. Schön ist es, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen auftauchen, sondern auch ein Jaleen Smith, der zuvor zwei Jahre im Unterhaus aktiv war, sich seine Nominierung redlich verdient hat.

First Team:

Peyton Siva (ALBA BERLIN)

Marcus Eriksson (ALBA BERLIN)

Marcos Knight (MHP RIESEN Ludwigsburg)

Luke Sikma (ALBA BERLIN)

Rasid Mahalbasic (EWE Baskets Oldenburg)

Second Team:

Jaleen Smith (MHP RIESEN Ludwigsburg)

Thomas Klepeisz (ratiopharm ulm)

Nick Weiler-Babb (MHP RIESEN Ludwigsburg)

Thomas Wimbush (MHP RIESEN Ludwigsburg)/Nathan Boothe (EWE Baskets Oldenburg)

Landry Nnoko (ALBA BERLIN)

Warum finden sich im Second Team zwei Power Forwards? Für Boothe sprach, dass er konstanter agierte, für Wimbush, dass er mit seinen Topvorstellungen einen großen Einfluss auf den Turnierausgang nahm.

Kochs Nachschlag

Das Finalturnier war eine wirklich gute Entscheidung der Liga. Modus, Organisation und Durchführung – das alles hat gestimmt. Stopp! Habe ich am Anfang nicht geschrieben, dass ich kein Rundumschlagfazit ziehen möchte? Ja, habe ich! Deshalb gebiete ich mir an dieser Stelle Einhalt und nenne noch weitere Spieler, die weder in meinen Award-Kategorien noch in den All-Tournament-Teams auftauchen, mich aber trotzdem beeindrucken konnten: Kenny Ogbe, Sebastian Herrera, Trevis Simpson, Yorman Polas-Bartolo, Dejan Kovacevic, Bennet Hundt und Marvin Omuvwie dürften dank ihrer Auftritte ihren Marktwert gesteigert haben.

Zur Person

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ erscheint regelmäßig auf der Homepage der easyCredit BBL.