Knapp vier Wochen vor dem ersten Spieltag fand der Vorbereitungslehrgang für Schiedsrichter in der easyCredit BBL statt. Neben den Schiedsrichtern des BBL-Kaders nahmen auch die BBL-Kommissare und die Schiedsrichter-Coaches teil. Aber auch sechs Schiedsrichter des B-Kaders, die in der kommenden Saison auf Erstliga-Ansetzungen hoffen können, waren eingeladen.
Nach einem kurzen Austausch am Samstagmorgen, stand der obligatorische Lauftest auf dem Plan. Die Schiedsrichter mussten dabei einen Shuttle-Run mit steigenden Geschwindigkeiten absolvieren. Nur wer diesen Test besteht und damit seine Fitness nachweist, kann Ansetzungen in der BBL erhalten. Mit dem schneller werdenden Spiel müssen auch Schiedsrichter Schritt halten können.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden in rollierenden Gruppen die Themenfelder „Basketball Know-how“, „IRS-Technikschulung“ und „Instant Replay System (kurz: IRS) im Team" bearbeitet. Die Nutzung des IRS war einer der Themenschwerpunkte des Lehrgangs. Die BBL ist mit der Nutzung des IRS insgesamt sehr zufrieden. Leider funktionierte die Technik in der vergangenen Saison nicht gänzlich ohne Ausfälle. Dass sie funktioniert, ist grundsätzlich Aufgabe der Vereine. Die BBL wird die ordnungsgemäße Bereitstellung künftig durch ein Monitoring-System überwachen können, um notfalls nachzusteuern. Auch werden die Crewchiefs künftig vor dem Spiel einen standardisierten Technikcheck vor Ort vornehmen. Ab der kommenden Saison erfolgt die Nutzung des IRS in jedem Fall immer durch zwei Unparteiische. Somit erhält der Crew Chief bei der Überprüfung der strittigen Szene Unterstützung, insbesondere von dem Schiedsrichter, der die ursprüngliche Entscheidung getroffen hat.

Am Sonntagmorgen ging es für die Teilnehmer weiter. Die Schiedsrichter bearbeiteten in Gruppen Themenfelder (Unsportliche Fouls, Schrittfehler, Block-Charge, Flopping / fake a foul), in denen weiterhin Harmonisierungsbedarf innerhalb des Schiedsrichterkaders besteht und werteten diese gemeinsam mit den restlichen Lehrgangsteilnehmern aus. Eine einheitliche Bewertung von vielschichtigen Situationen stand dabei im Vordergrund.
Dabei berücksichtigte das BBL-Schiedsrichter-Referat im DBB auch Anregungen der BBL-Trainer resultierend aus dem Trainerworkshop vor 14 Tagen. Auch die Positionen und Positionswechsel der Schiedsrichter auf dem Feld wurden innerhalb des Lehrganges immer wieder hinterfragt, um sich künftig noch bessere Perspektiven für die Bewertung von Spielsituationen zu verschaffen.
„Unser Ziel ist eine noch größere Gleichmäßigkeit bei der Auslegung in der kommenden Spielzeit!“, so Dr. Winfried Gintschel, zuständig für Inhalte und Lehrwesen der BBL-Schiedstrichter. Und weiter: „Wir sind überzeugt, dass wir alles getan haben, um mit diesem Lehrgang und den zur Verfügung gestellten Videoszenen aus der Praxis unsere Schiedsrichter bestmöglich für die anstehende Saison präpariert zu haben.“
