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Kochs NachschlagDjedovic stabil, Barthel abgeklärt, Lucic kompromisslos und King emotional: Die Meisterspieler in der Einzelkritik

19. Juni 2018
Glückwunsch an den FC Bayern München! Die Schützlinge von Dejan Radonjic riefen im entscheidenden Showdown eine Topleistung ab und sicherten sich verdient die Deutsche Meisterschaft. Die beste Mannschaft der Hauptrunde (nur drei Niederlagen) war in der Finalserie ab dem zweiten Spiel defensiv extrem präsent und legte damit den Grundstein zum Erfolg. Genauso möchte ich aber auch ALBA BERLIN zu einer großartigen Saison mit einem äußerst attraktiven Basketball gratulieren. Im letzten Nachschlag der Saison stehen die Leistungen der Meisterspieler in der Finalserie im Fokus:

– Stefan Koch

Glückwunsch an den FC Bayern München! Die Schützlinge von Dejan Radonjic riefen im entscheidenden Showdown eine Topleistung ab und sicherten sich verdient die Deutsche Meisterschaft. Die beste Mannschaft der Hauptrunde (nur drei Niederlagen) war in der Finalserie ab dem zweiten Spiel defensiv extrem präsent und legte damit den Grundstein zum Erfolg. Genauso möchte ich aber auch ALBA BERLIN zu einer großartigen Saison mit einem äußerst attraktiven Basketball gratulieren. Im letzten Nachschlag der Saison stehen die Leistungen der Meisterspieler in der Finalserie im Fokus:

Anton Gavel

Es ist bereits die fünfte Deutsche Meisterschaft für den Titelhamster, der sich auf seine immer noch herausragende Verteidigung und den Ballvortrag konzentrierte. Der Wurf des früheren Bambergers ist mittlerweile so tief im Keller, dass er aus dem Feld nur noch wirft, wenn es gar nicht mehr anders geht. Der Routinier erfüllte seine Aufgaben mit großer Sorgfalt und glänzte zwischenzeitlich mit Alley-oop-Anspielen wie diesem hier.

Stefan Jovic

Der serbische Point Guard beschäftigte sich in der Auftaktpartie noch zu sehr mit Nebenkriegsschauplätzen. Beim deutlichen Sieg in der zweiten Begegnung war er dann der unumstrittene Floor General. Der 27-Jährige fand besser als alle anderen Münchner das Mittel, um die 1-3-1-Zone der Berliner zu knacken. Auch wenn er nicht auf seinem höchsten Niveau agierte und auch Durchhänger hatte, gewann er das Duell mit den Berliner Spielmachern eindeutig.

Reggie Redding

Unmittelbar vor der Finalserie hatte der Amerikaner noch für Wirbel gesorgt, als er in einem Interview sagte, dass ihm der Coach nicht vertraue. Im so wichtigen dritten Spiel avancierte Redding dann aber zum Matchwinner, indem er vor der Pause vier von vier Würfen von der Dreipunktelinie einnetzte. Seine Vielseitigkeit und vor allem sein gutes Entscheidungsverhalten (er ist für einen Flügelspieler exzellent im Pick-and-roll) machten ihn auch in den Finals zu einem wichtigen Puzzlestein des Bayern-Kollektivs.

Jared Cunningham

Der frühere NBA-Spieler ist zweifellos der Akteur bei den Münchnern, der am schwersten wieder abzukühlen ist, wenn er einmal heiß läuft. Starke Verteidigung, guter Wurf von außen und eine herausragende Athletik auf dem Weg zum Korb zeichnen „JC“ aus. Es spricht für die Tiefe des neuen Meisters, dass ein Spieler seiner Qualität trotz des Fehlens von Braydon Hobbs nicht mehr als 20 Minuten pro Partie auf dem Parkett stand.

Vladimir Lucic

Die Rückkehr des Serben war ein entscheidender Faktor für den Münchner Titel. Lucic stand seit dem zweiten Finalspiel in der Startformation, verteidigte kompromisslos und erzielte im zweiten Spiel trotz seiner frühen Foulprobleme 14 Punkte in 13 Minuten. Der Small Forward ist einfach ein stabilisierendes Element im Spiel der Bayern. Er punktete nur in der in der vierten Begegnung nicht zweistellig (sieben Zähler), was seine Konstanz unterstreicht.

Nihad Djedovic

Mit Superlativen sollte man immer vorsichtig sein, aber vielleicht haben wir den besten Nihad Djedovic aller Zeiten gesehen. 13,2 Zähler pro Partie, stabil im Wurf (23/40 Feldwürfe, 57,5 Prozent), starkes Gespür für die offenen Spots bei der Bewegung ohne Ball und hohes Engagement in der Verteidigung – der einzige verbliebene Spieler der Meistermannschaft von 2014 war eine der Schlüsselfiguren für den Titelgewinn 2018.

Danilo Barthel

Der Power Forward der Bayern wurde zurecht zum MVP der Finalserie gekürt. Der 26-Jährige zeigte sich in allen offensiven und defensiven Aspekten bärenstark und gewann den Vergleich mit dem Hauptrunden-MVP Luke Sikma. Vor allem mit seiner Abgeklärtheit beeindruckte der Nationalspieler – ich hatte nie das Gefühl, dass er in Gefahr geraten könnte, eine Aktion zu forcieren.

Alex King

Kein Bayern-Spieler profitierte stärker vom Trainerwechsel als Alex King, der in den Playoffs noch zu einer Bedeutung fand, die ihm viele Experten nicht mehr zugetraut hätten. Nachdem er schon im Halbfinale gegen Bambergs Dorell Wright defensiv eine wichtige Rolle gespielt hatte, verteidigte er auch gegen Sikma stark. Dazu traf er seine Würfe (7/11 Dreier, 63,6 Prozent) und unterstrich mit solchen Aktionen, dass er im emotionalen Bereich für diese Mannschaft wichtig ist:

Devin Booker

Für ihn gilt eine ähnliche Einschätzung wie für Jovic. Der Amerikaner war der beste Centerspieler der Serie und gewann das Duell gegen seine Berliner Kontrahenten, ohne dass er dabei sein Potenzial ausschöpfte. Der ehemalige MVP der französischen Liga ließ seine athletischen Möglichkeiten zu selten aufblitzen. Allerdings hätte er auch durchaus mehr „Touches“ im Angriff haben können.

Maik Zirbes

Es war eine solide Finalvorstellung des Nationalspielers, aber auch nicht mehr. Sein bestes Spiel machte Zirbes bei der Niederlage in Berlin. In den anderen vier Begegnungen waren es nur drei Punkte pro Partie, die er beisteuerte. Wer erwartet hatte, dass der 28-Jährige unter seinem früheren Trainer Radonjic wieder aufblühen würde, sah sich getäuscht. Allerdings war es auch nicht leicht, ihm gegen die oft mit kleinen Formationen spielenden Berliner viele Minuten zu geben.

Kochs Nachschlag:

Berlin hat aus meiner Sicht vier Schlüsselspieler: Peyton Siva, Spencer Butterfield, Marius Grigonis und Luke Sikma. Dieses tolle Quartett kann man nicht komplett aus dem Spiel nehmen, aber seit dem zweiten Spiel arbeiteten die Bayern diesbezüglich über weite Strecken sehr gut. Die Münchner selbst hatten auch mit nur fünf Ausländern einfach mehr Akteure, die in der Lage sind, auf Finalniveau Akzente zu setzen. Auch deshalb gewannen sie die Meisterschaft und durften anschließend verdient so feiern:.

Zur Person:

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Telekom Sport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ erscheint regelmäßig auf der Homepage der easyCredit BBL.