Status Quo: Wenn die beiden spanischen Trainer Israel Gonzalez und Pedro Calles sich austauschen, dürfte vor allen das Wort „Lesiones“ fallen. Die EWE Baskets Oldenburg und ALBA BERLIN waren in der vergangenen Saison die Teams in der easyCredit BBL, die am meisten unter fortwährendem Verletzungspech ächzten. Beide hoffen entsprechend auf mehr Glück in der neuen Saison, aber es geht schon wieder los: Die Oldenburger beklagten am ersten Spieltag vier Ausfälle und die Berliner gar fünf. Während ALBA unter diesen Umständen beim 80:97 in Hamburg im Schlussviertel die Energie ausging (11:27), steckten die Oldenburger das Handicap beim 105:82 über Heidelberg jedoch erstaunlich locker weg.
Die besondere Brisanz: Nicht nur wegen der finanziellen Übermacht der Bayern, sondern auch angesichts der eigenen Probleme müssen die Berliner in dieser Saison wohl weniger nach vorne, sondern verstärkt in den Rückspiegel schauen. Dort zählen neben Chemnitz und Ulm in dieser Saison nicht zuletzt auch die Oldenburger zu den Teams, die ALBA die Rolle als Kronprinz in der Liga streitig machen könnten.
Am Rande der Bande: Die medizinischen Bulletins sind vor dem Spiel auf beiden Seiten wenig verheißungsvoll. Bei den Berlinern stehen neben dem Langzeitverletzten Ziga Samar auch Tim Schneider (Augen-OP), Malte Delow (Gehirnerschütterung) und Gabriele Procida (Sprunggelenk) am Samstag noch nicht zur Verfügung. Immerhin konnte der über Knieprobleme klagende Matt Thomas unter der Woche schon wieder trainieren. Bei den Oldenburgern kommt das Spiel in der Hauptstadt für Max DiLeo (Knieprellung) und Norris Agbakoko (Knieprobleme) sowie Kyle Rode (Schulter) wohl noch zu früh. Gegen Heidelberg fehlte auch Artur Konontsuk (Schmerzen im Unterarm) und Eli Brooks überdehnte sich im Laufe der Partie das Knie.
Duell im Fokus: ALBA kam am ersten Spieltag in Hamburg nicht nur wegen seiner noch nicht harmonierenden Offensive unter die Räder, sondern weil die Berliner Guards den an der Dreierlinie heiß laufenden Brae Ivey nicht stoppen konnten. Auch die Oldenburger haben mit Justin Jaworski einen korbgefährlichen US-Guard in ihrem Aufgebot, der mit seiner aggressiven Offensive eine echte Herausforderung für die Berliner Verteidigung ist.
Zahlen, bitte: Mit zwanzig Ballverlusten setzte sich ALBA am ersten Spieltag gleich auf den ersten Platz einer Statistik, in der man eigentlich lieber etwas weiter unten rangiert. Nur ein anderes Team warf den Ball genauso oft weg: Auch Heidelberg leistete sich im Auftaktspiel zwanzig Turnover. Wo? In Oldenburg, das unter Pedro Calles für seine giftige Verteidigung bekannt ist.
Die ewige Bilanz: Mit insgesamt sechs Playoff-Duellen zählt Berlin gegen Oldenburg zu den historischen Klassikern in der easyCredit BBL, der aber in den letzten Jahren etwas Brisanz verloren hat. Seit 2019 stand man sich nicht mehr in der Postseason gegenüber und der letzte Oldenburger Sieg (89:81 am 9. März 2021 in Berlin) ist auch schon etwas länger her. In der Gesamtbilanz hat ALBA mit 57:22 Siegen die Nase vorn.
Im Blick des Bundestrainers: In dieser Saison gibt es nur noch drei spanische Headcoaches in der easyCredit BBL. Da wird sich Alex Mumbru wohl kaum das erste Duell zweier Trainer-Landsleute entgehen lassen, zumal in deren Teams einige auch für das Nationalteam relevante Spieler wie der Berliner Louis Olinde oder Jonas Mattisseck und Malte Delow auflaufen. Auf Oldenburger Seite hat bereits am ersten Spieltag – vor den Augen des eifrig von einem Spiel zum nächsten eilenden neuen Bundestrainers – der 22-jährige Len Schoormann mit 21 Punkten und vier Assists gegen Heidelberg auf sich aufmerksam gemacht.
Sonstiges: Im Anschluss an das erste Heimspiel der neuen Saison laden beide ALBA-Teams (Männer und Frauen) ihre Fans in der Lobby der Uber Arena zu einem großen Get-Together ein.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: In der kommenden Woche am achten Oktober jährt sich Berlins legendärer Sieg von 2014 über die San Antonio Spurs zum zehnten Mal. Jamel McLean besiegelte damals mit einem einbeinigen Buzzerbeater aus dem Fastbreak die 94:93-Sensation gegen einen NBA-Champion, der ein paar Monate zuvor noch den schönsten Teamball der Basketball-Geschichte zelebriert hatte. Und wer stürzte sich anschließend als erstes jubelnd auf McLean? Ein ganz junger und ganz durchgeknallter Moritz Wagner (blauer Trainingsanzug). Schon damals, wie wir ihn heute kennen, schon damals, wie wir ihn heute lieben. Und Ihr ahnt, was Moe schon damals vermutlich durchs Kleinhirn schoss: „German Basketball is mad sexy!“:
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, den 28. September, ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Arena Malsch. Anett Sattler moderiert und Heiko Schaffartzik ist der Experte. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
